Herabhängende Auslegerboote mit ihren vielen kleinen Bildern und anderen Anhängseln, ein riesiges freskenhaftes Wandgemälde mit den überwältigenden Figuren, Schriften, Symbolen, fast sakral gestaltete Fenster: Der überwältigende Eindruck, den Lou Favorite mit seinen in den vergangenen zwei Jahren explizit für diesen Ausstellungsort entworfenen und erstellten Werken hervorruft, ist nichts anderes als die dramatische Zuspitzung zeitgeschichtlicher Bedingungen, gegossen in eine Bildhaftigkeit, die aufrüttelt und dabei neue Ausdrucksmittel findet. Wer von uns hat nicht die Bilder vor Augen von den Ertrunkenen und ihren wenigen Habseligkeiten, die an den Stränden Südeuropas aufgereiht liegen? The Devil Inside Of: Me – dieser Titel der Ausstellung bekommt angesichts dieser Boote und des riesigen Wandbildes hier auf der Galerie einen höchst provozierenden Charakter. Lou Favorite spürt nicht nur dem Teufel in sich nach, nein, er zeigt uns den Teufel in uns alle. Lou Favorites Kunst ist weltbezogen, sie speist sich aus der Auseinandersetzung mit der Realität, ohne dem Realismus zu verfallen. Seine Kunst wirkt durch die Kunst. Politik und Zeitgeschichte treiben ihn an. Seine malerische Kraft vereint figurative und abstrakte Züge, greift auf Sprache zu, die einerseits als Sprache, andererseits als malerisches Mittel eingesetzt wird. Lou Favorite erweist sich in seinem künstlerischen Schaffen als ein Mensch, der sich keine Grenzen in der Gestaltung setzt, vom Malerischen zum Skulpturalen zum Objekt zur Sprache. Seine Kunst macht Realität sichtbar – die Symbolik seiner Werke kommentiert die Realität, aber es bleibt immer ein Schwebezustand von Bedeutung, die der Betrachter im Dialog mit den Bildern und ihren Geschichten für sich erschließen muss.